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Tari Tellerrand ist eine sich stetig weiterentwickelnde Installation – eine kinetische Klangskulptur, die verschiedenste Instrumente und kulturelle Elemente zu einer Erkundung von Tradition, Erinnerung und Verbindung verschmilzt. Ihre Bestandteile – ein Spulen-Tonbandgerät, ein mobiler Plattenspieler, Zinnteller, Bandschleifen sowie selbstgebaute Instrumente aus Löffeln, Gabeln, Metallplatten, Federn und Piezo-Mikrofonen – erzählen jeweils einen Teil der Geschichte und erschaffen ein multisensorisches Erlebnis für Auge und Ohr.


Die Idee zu Tari Tellerrand entstand erstmals während meines Ramadan 2024 – einer Zeit des Reisens und Reflektierens. Meine Asientour begann in Istanbul, und obwohl ich fern der Heimat war, rief mich die Atmosphäre des Ramadan überraschend stark in die Vergangenheit zurück – an meine Kindheit in Indonesien. Dort war der Fastenmonat nicht nur ein religiöses Ritual, sondern tief in das alltägliche Leben eingebettet. Obwohl ich kein Gläubiger bin, bewegte mich, wie das Fastenbrechen über die Religion hinaus soziale Rhythmen und kulturelle Traditionen formte – vertraut und zugleich tiefgreifend.


Die Bilder von Leid und Entbehrung während des Ramadans – und darüber hinaus – in von Konflikten gezeichneten Regionen beschäftigten mich nachhaltig. Ob in Palästina, der Ukraine, der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar oder Westpapua: Immer wieder kehrte ein Bild in mein Bewusstsein zurück – Menschen, die trotz aller Umstände Wege finden, sich zu versammeln, zu fasten und das Fasten gemeinsam zu brechen. Dort, wo Nahrung rationiert, Wohnungen verloren und Sicherheit ungewiss ist, wird das Essen mehr als nur ein Grundbedürfnis – es wird zu einer menschlichen Geste, einem Akt des Widerstands, der Kultur, Ritual und Geist bewahrt, selbst im Wahnsinn.


Diese Reflexion bildete das Herzstück der Installation: Essbesteck. Löffel, Gabeln, Federn und Magnete sind nicht nur als Metaphern für Nahrungsaufnahme arrangiert, sondern verweisen auf deren tiefere Bedeutung in Krisenzeiten. Jeder Teil ist mit Piezo-Mikrofonen verbunden, die die rohe, perkussive Klangwelt von Metall auf Metall einfangen. Dieser Klang – zugleich zart und schneidend – spiegelt die Spannung zwischen Überleben und Würde, Hunger und Hoffnung. Während meiner weiteren Reise durch Singapur, Manila, Bali, Solo und schließlich nach Bandung – meiner Heimatstadt – entwickelte sich das Werk weiter. In Bandung führte ein zufälliges Wiedersehen mit einem alten Freund, der ein Restaurant betreibt, dazu, dass ich zehn Vintage-Zinnteller aus den 1960er- und 70er-Jahren erhielt – abgenutzt und wunderschön. Diese Teller, einst weitverbreitet in lokalen Restaurants, wurden zu einem symbolischen Medium für Kontinuität, Erinnerung und Transformation.


Eine weitere unerwartete Wendung nahm die Geschichte bei meiner Rückkehr nach Deutschland: In meinem Reisepass entdeckte ich einen 2000-Rupiah-Schein aus Indonesien – mit dem Motiv des Tari Piring, eines traditionellen indonesischen Tanzes, bei dem Tänzerinnen Teller balancieren. Dieser Tanz symbolisiert den Rhythmus des Lebens und den Tanz zwischen Tradition und Wandel. Inspiriert davon befestigte ich die Zinnteller an den Motoren des Tonbandgeräts und des Plattenspielers, sodass sie sich drehen und „tanzen“ konnten – ähnlich den Bewegungen im Tari Piring. Die Bewegung der Teller war dabei nicht nur physisch, sondern auch metaphorisch – sie spiegelte den zyklischen Charakter von Leben, Erinnerung und kulturellem Austausch wider.


Die zweite Inspiration kam vom deutschen Tonbandgerät selbst. Das Wort Tellerrand – wörtlich „Tellerrand“ – wurde zum konzeptuellen Anker der Arbeit. Es steht sinnbildlich für die Grenze des eigenen Blickfelds und wird oft genutzt, um zum „Blick über den Tellerrand“ zu ermutigen. In diesem Kontext beschreibt es das Überschreiten kultureller und persönlicher Grenzen – das Sehen über den Rand des eigenen Tellers hinaus, über die Grenzen des Bekannten und Gewohnten. Dies trifft den Kern meiner Erfahrungen mit Reisen, kulturellen Schnittpunkten und den unerwarteten Verbindungen, die auf diesen Wegen entstehen.


© 2014 - R ^V E N A T I V E
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